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Lernen von las Cuencas

Lernen von las Cuencas wirft einen neuen Blick auf die Kulturlandschaften, die im Gefolge des Bergbaus entstanden sind. Obwohl der Fokus des Projekts in einem lokalen Umfeld – den Cuencas Mineras Centrales (Bergbau-Becken) von Asturien – mit ganz spezifischen Problemen liegt, besteht die Absicht doch darin, eine architektonische Perspektive von universalem Charakter zu begründen.

Die Cuencas Mineras, die einem massiven Industrialisierungsprozess ausgesetzt waren, erlebten innerhalb kürzester Zeit erhebliche Veränderungen. In wenigen Jahrzehnten hatten diese ehedem „natürlichen“ Täler mit ihren im Wesentlichen ländlich geprägten wirtschaftlichen und sozialen Strukturen städtische Ballungsräume von überraschender Dichte aufzunehmen. Ihre erratische städtebauliche Anordnung ist die Folge des Schocks, den wirtschaftliche Interessen – in einem konkreten Raum und in relativ kurzer Zeit – ausgelöst haben. Heute lässt sich die Region als Territorium gegensätzlicher, aber durchaus untereinander vermischter Identitäten lesen. Das Ergebnis ist eine hybride Architektur: mutierende Artefakte, die trotz der Unsichtbarkeit, die ihnen ihr marginaler Zustand verleiht, hervorragend geeignet sind, spannende architektonische Einsichten zu vermitteln.

Mit ihrer Erforschung ist die Absicht verknüpft, neue Möglichkeitsfelder in der zeitgenössischen Reflexion über Architektur auszuloten und das konventionelle Bild, das man von einer derartigen Kulturlandschaft hat, zu überdenken. Sie war immer wieder Schmähungen ausgesetzt, bei vorurteilsfreier Betrachtung handelt es sich aber um einen einzigartigen Raum in der städtebaulichen Struktur Europas.

Sara López, Nacho Ruiz

Sara López Arraiza und Nacho Ruiz Allén entwickeln seit 2011 Forschungsprojekte, in denen die Architektur zum Anlass wird, neue Perspektiven auf heutige Landschaften zu erproben. Sie sind Autoren des Projekts Aprendiendo de las Cuencas (Lernen von las Cuencas), eine Untersuchung, die in eine Ausstellung mündete, an der verschiedene Künstler und Künstlergruppen teilnahmen, etwa Basurama, Cómo crear historias (Wie man Geschichten erfindet), Bárbara Fluxá, Mind Revolution, OSS Office for Strategic Spaces oder Recetas Urbanas (Städtische Rezepte). Die Publikation des Projekts erhielt den Preis der Europäischen Union für Kulturgüter / Europa Nostra Preise 2015.

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